Market Maker: Die unsichtbaren Händler hinter der Börse

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An der Börse scheint alles ganz einfach: Du klickst auf „Kaufen“ – und zack, hast du deine Aktie. Du klickst auf „Verkaufen“ – und der Trade ist sofort abgewickelt. Doch dahinter steckt ein ausgeklügeltes System, das die wenigsten kennen: das System der Market Maker

 

Was macht ein Market Maker?

Ein Market Maker – auf Deutsch „Marktmacher“ – sorgt dafür, dass an der Börse oder auf Handelsplattformen wie CFD-Brokern ständig ein Handel möglich ist. Das bedeutet: Auch wenn du zu einem bestimmten Zeitpunkt der einzige Käufer oder Verkäufer bist, bekommst du trotzdem sofort eine Ausführung. Wie das geht? Ganz einfach: Der Market Maker steht selbst als Handelspartner bereit. Er kauft von dir, wenn niemand anders kaufen will. Und er verkauft dir, wenn kein anderer verkaufen will. Klingt komisch, ist aber so.

Damit das funktioniert, stellt ein Market Maker immer zwei Preise zur Verfügung: einen Kaufpreis (Bid) und einen Verkaufspreis (Ask). Die Differenz zwischen diesen beiden nennt man Spread – und genau diesen kleinen Unterschied verdient der Market Maker bei jedem Handel. Auf den ersten Blick wirkt das simpel – doch die eigentliche Kunst liegt darin, das Risiko unter Kontrolle zu halten.

Wie sich Market Maker absichern

Was passiert, wenn du eine Aktie vom Market Maker kaufst und der Kurs anschließend fällt? Dann hat der Market Maker die Aktie auf seinem „Buch“ – und macht einen Verlust, wenn er sie später billiger verkaufen muss. Genau deshalb sichern sich Market Maker nahezu immer sofort ab. Das nennt man Hedging. Dabei wird deine Position gespiegelt: Wenn du z. B. einen CFD auf Apple kaufst, dann kauft der Market Maker im Hintergrund echte Apple-Aktien an der NYSE. So hat er kein Risiko – egal, wie sich der Kurs entwickelt. Du als Kunde hast damit ein echtes Marktengagement, der Market Maker bleibt neutral.

Diese Absicherung funktioniert blitzschnell, automatisiert durch Algorithmen. Und sie ist nicht nur ein Schutzmechanismus, sondern hat eine zweite, sehr wichtige Funktion: Sie sorgt dafür, dass der Kurs deines CFDs überhaupt korrekt ist.

Warum Hedging für faire Kurse sorgt

CFD-Broker und außerbörsliche Plattformen handeln nicht direkt an zentralen Börsen wie der Nasdaq, der NYSE oder Xetra. Trotzdem zeigen sie dir Kurse, die fast immer sehr nahe an den echten Börsenkursen liegen – zumindest auf den ersten Blick. Wie ist das möglich?

👉 Nur, weil der Market Maker die Position zeitgleich am echten Markt sichert – oder sich zumindest eng an diesen Kursen orientiert. Durch dieses sogenannte Hedging bleiben die Kurse in deinem Trading-Interface eng mit dem realen Börsengeschehen verbunden. Das sorgt dafür, dass dein Chart sauber bleibt, deine Strategie übertragbar ist und dein Einstieg zu einem „marktgerechten“ Preis erfolgt.

Ohne Hedging würden CFD-Kurse „driften“ – also langsam vom echten Markt abweichen, besonders bei geringer Liquidität oder schneller Bewegung. Das wäre nicht nur unfair, sondern auch gefährlich für Trader, die sich auf technische Analysen und Indikatoren verlassen. Preisabweichungen könnten gezielt ausgenutzt oder unbemerkt entstehen – zum Nachteil des Kunden.

Gerade deshalb ist Hedging nicht nur technische Notwendigkeit, sondern ein echter Vertrauensanker. Es schafft Preistransparenz und gibt dir als Trader die Sicherheit, dass du auf CFD-Plattformen nahezu wie an der echten Börse handelst, obwohl du formal gesehen gar keinen Börsenzugang hast.

 

Und was bedeutet „fairer Kurs“ wirklich?

Ein fairer Kurs ist ein Preis, der sich an einem transparenten, liquiden Referenzmarkt orientiert – z. B. Nasdaq, NYSE oder Eurex. Er sollte weder künstlich verzögert noch „zurechtgebogen“ sein.
Ein Kurs ist dann fair, wenn:

  • er sich regelmäßig an den echten Börsenkursen aktualisiert,

  • die Spreads (also die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis) nachvollziehbar sind,

  • und deine Orderausführung nicht systematisch benachteiligt wird.

Der entscheidende Punkt: Fair heißt nicht immer identisch – vor allem nicht bei sehr kurzen Zeitfenstern.

 

Warum Kurse in kleinen Zeiteinheiten (z. B. M1 oder M5) doch abweichen können

Obwohl sich alle Market Maker am gleichen Börsenkurs orientieren, gibt es in der Praxis kleine, kurzfristige Unterschiede von Broker zu Broker. Besonders auffällig ist das in sehr kurzen Zeitintervallen – etwa im 1-Minuten-Chart oder im Tick-Chart.

Dafür gibt es mehrere Gründe:

  1. Datenquelle & Aggregation
    Jeder Broker bezieht seine Kursdaten von anderen Liquiditätsanbietern oder leitet sie über eigene Systeme weiter. Je nachdem, welche Ticks verarbeitet werden, kann der Kurs in der Sekunde leicht anders aussehen.

  2. Server-Latenz & Netzwerklaufzeit
    Auch wenn es nur um Millisekunden geht – sie machen bei schnellen Märkten (z. B. News-Releases) einen sichtbaren Unterschied. Manche Broker aktualisieren Kurse in Intervallen von 200 ms, andere in 50 ms – das ergibt leicht abweichende Mikroverläufe.

  3. Unterschiedlicher Spread & Glättung
    Market Maker berechnen Spreads dynamisch. In volatilen Phasen (z. B. um 15:30 Uhr US-Eröffnung) kann Broker A 1,2 Punkte Spread haben, Broker B aber 1,6 – dadurch entsteht ein sichtbarer Unterschied im Kerzenverlauf.

  4. Zeitstempel & Kerzenöffnung
    Nicht jeder Broker beginnt z. B. um exakt 00:00:00 eine neue M1-Kerze. Kleine Unterschiede im Zeitstempel ergeben leicht versetzte Kerzen, vor allem im 1-Minuten-Chart.

 

Warum höhere Zeiteinheiten stabiler sind

Auf höheren Zeitebenen wie H4 oder Daily spielt all das kaum noch eine Rolle. Die Preisunterschiede glätten sich, weil:

  • kurzfristige Ticks und Spreads im Tagesverlauf statistisch verschwinden,

  • alle Broker sich über längere Zeit hinweg an den gleichen Referenzpreisen ausrichten,

  • und große Kerzen durch viele Datenpunkte gebildet werden – nicht durch einen einzelnen Ausreißer.

Deshalb sind Daily-Strategien, Swing-Trading oder langfristige Analysen deutlich robuster gegenüber Brokerdifferenzen. Wenn du z. B. eine Breakout-Strategie auf Basis des Vortagshochs handelst, macht es keinen Unterschied, ob dein Broker bei Minute 12 leicht abweicht – die Kerze bleibt in Summe fast identisch. Aus diesem Grund bin ich ein großer Fan von Strategien die auf dem D1 basieren. Hier ist es beinahe egal, wo ich diese umsetze.

 

Fazit Hedgin

Hedging sorgt nicht nur für Risikoneutralität beim Broker, sondern ist die Grundlage für faire und marktnahe Kurse auf CFD- und außerbörslichen Plattformen. Trotzdem kann es auf kleinen Zeiteinheiten zu sichtbaren Unterschieden kommen – nicht wegen Manipulation, sondern wegen Technik, Datenverarbeitung und Liquiditätsanbietern. Auf höheren Zeiteinheiten spielen diese Effekte keine Rolle mehr. Daher sind Strategien auf H1, H4 oder Daily-Zeitbasis nicht nur stabiler, sondern auch plattforübergreifend vergleichbar – was besonders für systematische Trader wichtig ist.

 

Wenn es am Markt turbulent wird

In besonders hektischen Marktphasen – zum Beispiel bei einem Crash oder bei überraschenden Wirtschaftsdaten – haben auch Market Maker Stress. Wenn sich Preise innerhalb weniger Sekunden stark verändern, wird es schwierig, jede Position sofort sauber abzusichern. In solchen Fällen erhöhen viele Market Maker den Spread oder pausieren kurzzeitig ihre Preisstellung. Das ist kein Betrug, sondern reines Risikomanagement. Denn kein Händler möchte sich in einem stürzenden Markt auf der falschen Seite wiederfinden – schon gar nicht automatisiert.

 

Market Maker bei CFD-Brokern

Besonders bei CFD-Brokern spielt der Market Maker eine doppelte Rolle: Er ist nicht nur Handelspartner, sondern meist auch Plattformbetreiber. Du handelst dort also nicht an der Börse, sondern gegen den Broker selbst. Das muss kein Nachteil sein – seriöse Anbieter sichern sich neutral ab, führen Kundengewinne 1:1 weiter und verdienen lediglich am Spread. Manche nutzen zusätzlich „Netting“, also das Ausgleichen entgegengesetzter Kundenpositionen. Nur wenn das nicht möglich ist, wird extern gehedgt.

 

Fazit

Market Maker sorgen dafür, dass du zu jeder Zeit kaufen oder verkaufen kannst – auch wenn es gerade keine Gegenpartei gibt. Sie stellen laufend Preise, übernehmen Risiko, sichern sich in Echtzeit ab und halten deine Kurse synchron zum echten Börsengeschehen. Ohne sie wäre der moderne Börsen- und CFD-Handel in dieser Form nicht möglich.

Sie sind die unsichtbaren Markthändler, die hinter jedem Klick stehen – und aus der Blackbox „Börse“ einen funktionierenden Marktplatz machen.

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